Die moderne Hospizbewegung hat sich die Verbesserung der Situation von Sterbenden und ihrer Angehörigen zum Ziel gemacht. Zudem befasst sie sich mit der Integration von Sterben und Tod in das Leben. Die moderne Hospizbewegung (hospitium = lat. Herberge) sieht sich in der Tradition der Herbergen, die ab dem Ende des 4. Jahrhunderts nach Christus entlang der Pilgerrouten in ganz Europa entstanden und die sich vorrangig der Pflege kranker Pilger widmeten. Hieran wird symbolisch angeknüpft, indem Orte geschaffen werden, an denen Schwerkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg versorgt und begleitet werden, um so in Würde Abschied nehmen zu können.
Die moderne Hospizbewegung entwickelte sich Ende der 1960er Jahre in England. Cicely Saunders gründete 1967 mit dem St. Christophers Hospiz das erste stationäre Hospiz und löste damit die weltweite Initiative aus, die vor allem die Antwort auf eine Gesellschaft war, die das Sterben und die Sterbenden immer weiter an den Rand zu drängen drohte.
Bereits in den 1960er Jahren kam die Hospizbewegung auch nach Deutschland. Zurzeit engagieren sich rund 100.000 Menschen bürgerschaftlich, ehren- oder hauptamtlich in der Hospiz- und Palliativarbeit. Das Engagement ist unerlässlich, um eine umfassende hospizliche und palliative Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen zu gewährleisten. Zudem tragen die ehrenamtlich engagierten Hospizbegleiter dazu bei, die Hospizidee als ein Gesamtkonzept der Hospiz- und Palliativversorgung zu verbreiten und zu fördern und die Themen Tod und Sterben als Teil des Lebens ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken.
Im Herbst 1995 wurde der erste Hospizkurs von Frau Elisabeth Kolper-Felber (Sozialstation) und Herrn Pfarrer Claus Pfuff durchgeführt. Daraus entstand eine kleine Gruppe von Frauen, die bereit waren Sterbende und deren Angehörige zu begleiten. In den folgenden Jahren formte sich eine Gruppe von 14 Frauen heraus, die sich aktiv für die Sterbebegleitung einsetzte.
Im April 2001 wurde dann die „Ökumenische Hospizgruppe Bobingen“ ins Leben gerufen. Die Gründungsversammlung umfasste 36 Mitglieder. Im September 2001 bezog der Verein sein eigenes Büro. Bis zum Jahresende wuchs der Hospizverein auf 70 Mitglieder. Die Konzeption und Durchführung eines Grund- und Aufbaukurses für Hospizbegleiter im Jahr 2002 setzte ein wichtiges Fundament für die weitere Hospizarbeit.
Unser Hospizverein ist über die Jahre stetig gewachsen und zählt heute ca. 200 Mitglieder. Die Weiterentwicklungen in der Hospizarbeit führen zu verstärkter Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen sozialen Einrichtungen. Dabei steht stets das Wohl des zu Begleitenden im Zentrum unserer Arbeit.